Sweet Dreams

Charles Burns war schon immer fasziniert von den süßlich-dramatischen Teenie-Romanzen der 1950er und 60er Jahre. In Sweet Dreams versammelt er rund 50 bislang unveröffentlichte Illustrationen, die das Bild der jungen Frau im Bett – erschüttert vom Liebeschaos – in sein eigenes, düsteres Universum überführen.

Burns zitiert dabei nicht nur die Ästhetik alter Romance-Comics, sondern stellt sie zugleich infrage. Was einst für junge Mädchen gedacht war – oft gezeichnet von anonymen, männlichen Autoren – erscheint nun als Projektionsfläche männlicher Wünsche und Ängste. Burns entlarvt diese Konstruktionen und verwandelt sie in surreale Albträume: schleichend, verstörend, faszinierend.

Ein Buch zwischen Pop-Referenz und psychologischem Horror – tief ironisch und visuell berauschend.